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Erste urkundliche Erwähnung Grönenbachs. Ein welfisches Adelsgeschlecht herrscht über den Ort. Die Nonne Adelheid von Grönenbach stirbt im Kloster Ottobeuren 1260, damit erlischt das lokale Adelsgeschlecht.
Erste urkundliche Erwähnung Grönenbachs. Ein welfisches Adelsgeschlecht herrscht über den Ort. Die Nonne Adelheid von Grönenbach stirbt im Kloster Ottobeuren 1260, damit erlischt das lokale Adelsgeschlecht.
Der Augsburger Bischof weiht im Mai die Pfarrkirche St. Philippus und Jakobus. Die Krypta (Bild) stammt noch aus dem damaligen romanischen Bau.
Die Rothensteiner – namentlich ein Konrad – treten als Dienstmannen des Fürststifts Kempten auf.
Baubeginn des Hohen Schlosses. Es wird um einen Nagelfluhfelsen errichtet, der teils bis in das Obergeschoss reicht. Die Form des Felsens bestimmt somit auch die Form des Schlosses mit.
Ludwig "der Alte" von Rothenstein gelangt in den Besitz von Grönenbach. Andere Zweige der Rothensteiner haben ihren Sitz in Woringen und in Ittelsburg auf dem Falken.
Die Herrschaft über Grönenbach geht den Rothensteinern für kurze Zeit verloren und fällt an Hans Rizner von Memhölz und später an Hans den Syrgen von Syrgenstein.
Die Brüder Ulrich und Konrad von Rothenstein erwerben Schloss und Herrschaft Grönenbach von Hans dem Syrgen zurück. Konrad war zwei mal verheiratet. Aus der Ehe mit Ursula von Hattenberg ging die Tochter Korona, aus der Ehe mit Hildegard von Frundsberg gingen die Söhne Ludwig und Thomas hervor.
Konrad von Rothenstein stirbt und teilt sein Vermögen zwischen seiner Tochter Korona und den Söhnen Ludwig und Thomas auf. Korona ist in Woringen mit Haupt von Pappenheim vermählt.
Da die Pfarrkirche zwischenzeitlich zu klein und baufällig war, wurde diese in gotischem Stil neu errichtet bzw. umgebaut. Im Oktober 1445 wird sie erneut geweiht.
Ludwig erwirbt die Herrschaft Theinselberg mit der Hochgerichtsbarkeit, damit ist es ihm gestattet auch Todesurteile zu verhängen.
Thomas von Rothenstein stirbt und vermacht seinen gesamten Besitz seinem Bruder Ludwig.
Da die Ehe zwischen Ludwig von Rothenstein und Jutta von Hürnheim kinderlos ist, stiften beide das Heilig-Geist-Spital zur Aufnahme armer Leute und zur Verpflegung von Pilgern.
Die Pfarrkirche wird zur Stiftskirche erhoben und ein Kollegiatstift (Bild) mit 12 Laienpriestern errichtet.
Ludwig von Rothenstein stirbt am 8. Mai auf seiner Burg Leonstein in Kärnten. Sein Erbe geht auf den Sohn seiner Schwester Korona – Heinrich von Pappenheim – über. Die rothensteinischen Verwandten gehen leer aus.
Heinrich von Pappenheim verstirbt noch im gleichen Jahr wie sein Onkel Ludwig. Seine Söhne Wilhelm und Alexander teilen das Erbe. Wilhelm begründet die Linie Pappenheim-Rothenstein, Alexander die Linie Pappenheim-Grönenbach. Wobei auch Wilhelm weitere Besitzungen in Grönenbach hat.
Kaiser Friedrich III. verleiht Grönenbach das Marktrecht.
Nach Erhebung zur Stiftskirche im Jahr 1479 wurde diese vergrößert und nun zum dritten Mal eingeweiht durch Weihbischof Johannes aus Augsburg.
Alexander und Wilhelm werden von den Rothensteinern vertrieben, da diese die Erbregelung Ludwigs nicht anerkennen.
Der schwäbische Bund marschiert in Grönenbach ein um das Erbe Wilhelms und Alexanders zu sichern, kann die Streitigkeiten jedoch nicht beenden. Im gleichen Jahr entscheidet die Regierung in Innsbruck den Erbstreit. Die Rothensteiner erhalten ihre Stammburg zurück, die restlichen Güter bleiben bei den Pappenheimern.
Alexander I. von Pappenheim stirbt. Der Grönenbacher Besitz geht an seinen Sohn Heinrich Burghard und in der Folge an dessen Sohn Alexander II. über.
Die Rothensteiner sehen sich gezwungen ihre Stammburg an die Pappenheimer zu verkaufen.
Hans Häberlin, ein reformierter Laienprediger aus Grönenbach, wird am 14. Juni in Leubas bei Kempten auf Betreiben des Schwäbischen Bundes hingerichtet.
Wolfgang von Pappenheim, der Sohn Wilhelms, stirbt. Wolfgangs Söhne – Philipp, Wolfgang und Christoph – treten daraufhin eine Pilgerfahrt nach Jerusalem an. Philipp kehrt früher um, lernt in der Schweiz den reformierten Prädikanten Bächli kennen und nimmt das calvinistische Bekenntnis an.
Philipp von Pappenheim führt nach dem Grundsatz des Augsburger Religionsfriedens (1555) "cuius regio, eius religio" die reformierte Konfession nach Zwingli und Calvin für seine Untertanen ein. Die Stiftskirche wird fortan als Simultankirche von den Katholiken und Reformierten genutzt.
Der letzte männliche Rothensteiner – Hans (Heinrich) – stirbt. Damit erlischt dass Adelsgeschlecht der Rothensteiner.
Das Untere Schloss wird von den Brüdern Conrad, Philipp, Wolfgang und Christoph als Witwensitz errichtet.
Das Kollegiatstift brennt ab und wird in den Folgejahren wieder aufgebaut.
Joachim von Pappenheim, der einzige Sohn Alexanders II. stirbt. Damit erlischt die Linie der Pappenheimer in Grönenbach, da keine weiteren männlichen Erben existieren.
Alexander II. stirbt und vermacht alles seiner Tochter Anna. Diese ist mit Otto Heinrich Graf Fugger von Kirchberg und zu Weißenhorn vermählt. Damit kommen die Fugger in Besitz der Herrschaft Grönenbach. Die Ehe bleibt kinderlos.
Philipp von Pappenheim errichtet sein Testament in dem er den Fortbestand der reformierten Lehre in Grönenbach sicherstellt und hierfür die freien Reichsstädte Memmingen und Lindau als Testamentsvollstrecker ernennt.
Am 13. November stirbt Philipp von Pappenheim.
Otto Heinrich Fugger vertreibt den calvinistischen Prädikanten Philippus Gessertus gemäß eines Dekrets des Fürstabts von Kempten. Die Simultannutzung der Stiftskirche endet.
Im Unteren Schloss lässt die Witwe Philipps, Anna von Pappenheim, heimlich calvinistische Gottesdienste durch den Prädikanten Adolf Langhans abhalten.
Die Pest grassiert in Grönenbach und fordert in der Zeit vom 16. September bis Weihnachten diesen Jahres 86 Opfer. Auch in den Folgejahren fallen weitere Bürger der Pest anheim.
Die Schweden ziehen durch Grönenbach, erstürmen das Hohe Schloss und brennen 35 Häuser nieder, ebenso das Heilig-Geist-Spital und die Spitalkirche.
Anna von Pappenheim (geb. von Winneberg und Beilstein), die Gemahlin Philipps, stirbt in Memmingen an der Pest. Da die Nutzung der Stiftskirche für die Reformierten verboten war, wurde die Gruft gewaltsam aufgebrochen um ihren Leichnam aufzubahren. Das Begräbnis wurde rund eine Woche später nachts abgehalten.
Otto Heinrich Fugger stirbt und vermacht seinen Grönenbacher Besitz seinem Sohn Bonaventura. Er und sein Bruder Paul erweitern das Hohe Schloss um den sogenannten Fuggeranbau an der Ostseite.
Die Schweden ziehen ein zweites Mal durch Schwaben. Der schwedische Feldmarschall Carl Gustav Wrangel bezieht für mehrere Monate Quartier auf der Burg Rothenstein.
Nach Ende des 30-jährigen Krieges erhalten die reformierten Gläubigen die Spitalkirche zum gottesdienstlichen Gebrauch.
Das Fürststift Kempten erhält das Lehen Grönenbach gegen Zahlungen von 65.000 bzw. 60.000 Gulden von den Fuggern zurück.
Der Kemptner Fürstabt Rupert von Bodman zieht im Januar feierlich in das Kollegiatstift ein und nimmt es offiziell in Besitz. Das Wappen des Fürststifts Kempten und Rupert von Bodmans sind am Kirchturm angebracht.
Im Hohen Schloss wird durch den Fürstabt ein Pflegamt errichtet.
Während des Spanischen Erbfolgekriegs wird Grönenbach durch bayerisch-französische Truppen eingenommen und das Hohe Schloss gestürmt.
Die wieder aufgebaute Spitalkirche kann erstmals wieder für einen Gottesdienst genutzt werden.
Französische Truppen ziehen im Zuge des Österreichischen Erbfolgekriegs mehrfach durch das Gebiet um Grönenbach.
Durch die Säkularisation wird Grönenbach bayerisch. Das gesamte Inventar des Hohen Schlosses wird versteigert und das Kollegiatstift aufgelöst.
Das Hohe Schloss beherbergt ein königlich-bayerisches Landgericht. Bis zum Umzug 1878 nach Memmingen hat es dort seinen Sitz.
Die Reformierten erwerben die Spitalkirche und das angrenzende Grundstück samt Heilig-Geist-Spital.
Michael Weißenbach unterhält bis circa 1836 eine Seidenraupenzucht.
König Ludwig I. von Bayern genehmigt das Gemeindewappen. Es zeigt auf grünem Wappenschild einen silbernem Bach.
Sebastian Kneipp verweilt in Grönenbach und lernt Latein.
Eine Postexpedition wird errichtet und 1890 ein Postamt eröffnet.
Die Gleise der Illertahlbahn werden verlegt. Der Bahnhof wird rund 2 km östlich des Ortes errichtet.
Die Burg Rothenstein stürzt aufgrund eines Erdrutsches am 19. März ein und wird später zur Zertrümmerung verkauft.
Die Spitalkirche erhält einen Kirchturm in klassizistischem Stil, finanziell unterstützt von der Zürcher Gemeinde.
Wilhelm Cronenberg erwirbt das Hohe Schloss und richtet dort ein graphisch-photographisches Institut ein.
Das Forstamt wird eröffnet.
Grönenbach erhält eine Telegraphenstation.
Der Verschönerungsverein Grönenbach (heute: Heimat- und Verschönerungsverein e.V. Bad Grönenbach) wird am 8. Juni gegründet. Die erste Mitgliederliste weist 44 Personen aus. 1. Vorsitzender ist Bürgermeister Josef Gantner.
Das Hohe Schloss wird von Dominikus Ringeisen erworben. Dieser bringt darin eine Filiale der von ihm gegründeten Sankt Josefskongregation unter. Das Hohe Schloss bleibt bis 1996 im Besitz der Ursberger Schwestern, die es dann an die Gemeinde verkaufen.
Der 1. Weltkrieg fordert 72 Gefallene und Vermisste aus Grönenbach.
Das Rathaus am Marktplatz wird errichtet. Die Westseite zeigt ein Sgraffito des Grönenbacher Kunstmalers Ludwig Eberle.
Im 2. Weltkrieg fallen 244 Bürger aus Grönenbach oder werden vermisst.
Grönenbach erhält das Prädikat Kneippkurort.
Seit dem 25. August unterhält Grönenbach eine Partnerschaft mit der Gemeinde Castilenti in der italienischen Provinz Teramo.
Nachdem die Ursberger Schwestern aus dem Hohen Schloss ausgezogen sind, wird es von der Gemeinde erworben.
Grönenbach erhält das Prädikat Kneippheilbad und nennt sich seitdem Bad Grönenbach.
Das Hohe Schloss wird an einen Investor verkauft. Es soll darin zukünftig ein 4-Sterne Hotel und Restaurant untergebracht werden.